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Hilfestellung im Pole Dance

Beim Erlernen eines neuen Pole Elements kann und solle man Trainierende auf verschiedene Arten unterstützen. Der Trainer muss sich darüber im Klaren sein, was seine Schützlinge benötigen, um sie im Lernprozess unterstützen zu können. Es gibt Trainierende, die haben einfach Angst vor Überkopffiguren, obwohl sie viele davon schon beherrschen. So sind manche Blockaden eher psychischer Natur. Manchmal fehlt aber auch ein wenig Flexibilität oder Koordinationsfähigkeit. Auch dann kann Hilfestellung Gold wert sein. Die Ziele von «Helfen und Sichern» können so verschieden sein wie die Mittel des Trainers. Er kann verschiedene Geräte und Hilfsmaterialien einsetzen wie beispielsweise Crash – Matten oder Resistance Bänder, auf körperlicher oder psychischer Ebene handeln, die Stimme einsetzen oder auch andere Trainierende einbeziehen, damit sie sich gegenseitig unterstützen oder reflektieren.

Hilfestellung durch den Trainer

Ein Trainer im Bereich des Pole Dance sollte auf mehrjährige Erfahrung zurückblicken und im besten Fall eine spezielle Ausbildung absolviert haben. Er muss wissen, welche Griffe es zur Hilfestellung gibt und wo die Gefahren einzelner Trick liegen. Zudem muss zwischen dem Trainer und den Trainierenden ein vertrauensvolles Klima herrschen. Auch darf man die körperlichen Voraussetzungen beider Personen nicht vergessen: der Trainer muss körperlich in der Lage sein, den Trainierenden im Notfall halten zu können. Generell gilt für Trainer folgendes:

  • Die Helfenden müssen eine der Bewegungssituation entsprechende Körpergröße und Kraft aufweisen
  • Die Helfenden müssen in der Lage sein, die Bewegung gedanklich mitzuvollziehen
  • Die Helfendem müssen entsprechende Helfergriffe zunächst üben (am besten in einer entsprechenden Ausbildung erlernt haben)
  • Die Helfenden müssen bei Sturzgefahr schnell und situationsgerecht reagieren
  • Die Helfenden sollen den Trainierenden nicht behindern
  • Die Helfenden müssen dem Trainierenden Möglichkeiten zur eigenen Bewegungserfahrung lassen
  • Mit zunehmendem Bewegungskönnen muss die unterstützende Hilfe bis zur bewegungsbegleitenden (mitgehenden) Bewegungssicherung abgebaut werden

Das Verwenden von Crash Matten (nicht nur als Hilfestellung gebender Trainer, auch wenn man für sich alleine trainiert, kann eine Crash-Matte sehr nützlich sein) ist sinnvoll, um seine Körperteile gegen Stürze zu schützen bzw. diese abzufedern. Diese sollten immer verwendet werden, wenn man erst anfängt Überkopffiguren (Inversions) zu lernen oder generell eher auf Nummer sichergehen will. (Unkontrolliertes) Schwitzen erhöht die Rutsch- und somit auch Sturzgefahr, sodass man auch hier lieber einmal mehr zur Matte greifen sollte.

Hilfestellung mit einem Partner

Hilfestellungen können auch durch andere Trainiernde erfolgen. Diese Art von Hilfestellung ist sowohl für den ‚Geholfenen‘ als auch für den ‚Helfenden‘ nützlich, erfordert aber auch einiges an Expertise und Erfahrung. Deswegen sollte diese Art der Hilfestellung nur bei einfacheren Tricks angewandt werden oder wenn der Trainierende sich bereits recht sicher fühlt und nur noch wenig Unterstützung braucht. Der Kontakt zwischen den Trainierenden fördert in jedem Fall ein vertrauensvolles Klima und die Konzentration der Beteiligten steigt. Zudem setzt man sich aktiv und eingehend mit der Bewegung auseinander, sodass die Reflektionsfähigkeit erhöht wird.

Man kann seinen Trainingsbuddy auch als sogenannten ‚Spotter‘ verwenden. Er kann im besten Fall den Trick schon und beobachtet euch bei der Ausführung. Im Anschluss kann er euch mitteilen, was er anders macht als du oder woran eure Probleme mit dem Trick an der Stange möglicherweise liegen könnten.

Verbale Hilfestellung

Die verbale Hilfestellung wird oft vergessen, dabei wird sie von jedem von uns regelmäßig genutzt. Für eine qualitativ hochwertige verbale Hilfestellung braucht der Helfende eine klare Sprache. Kurze, prägnante Anweisungen oder Hinweise ohne viel Schnickschnack helfen dem Trainierenden dabei, sich wirklich nur auf das Wesentliche zu konzentrieren. Das Verständnis für einen Trick muss auf beiden Seiten im Detail gegeben sein. Oft liegen Probleme mit einem Trick in kleinen Details verborgen, sodass die grundsätzliche Vorgehensweise der Ausführung bekannt sein sollte. Die verbale Hilfestellung ist besonders dann nützlich, wenn man auf einen Schlüsselmoment während eines Bewegungsablaufs hinweisen will. Auch in Bezug auf Timing kann die verbale Hilfestellung ausschlaggebend sein. Gerade bei den vielen turnerischen Elementen im Pole ist Timing und die richtige Bewegungsabfolge entscheidend für das Funktionieren eines Tricks. Wenn ein Trainierender bereits Bekanntes übt und an sich sicher an der Stange performt, kann die verbale Hilfestellung genau das Richtige sein. Darüber hinaus stellt die Stimme kontinuierliche Präsenz während der Übung sicher und kann der Ausführung Rhythmus verleihen. Kombiniert mit visuellen Hilfestellungen (sofern man an der Pole hängen noch schauen kann), wie z.B. Richtungsanzeigen oder Handhaltungen bzw. Grifftechniken, oder leichten Berührungen an Armen, Beinen, Füßen oder wo auch immer bietet diese Form der Hilfestellung die größtmögliche Autonomität des Trainierenden. Deswegen ist dies auch nur bei leichteren Übungen oder bereits fortgeschrittenen Pole Dancern zu empfehlen.

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